7 Dezember 2021

Die „nicht so tollen“ Innenräume


Von Kim Miller | Pferdesport-Autorin

Die „nicht so tollen“ Innenräume. Eine gesunde Pferdehaltung erfordert in der kalten Jahreszeit besondere Aufmerksamkeit.

Stable

Für Nicht-Pferdebesitzer mag die Herbst- und Wintersaison gemütliche Bilder von heißem Kakao am Kamin hervorrufen, während sie es sich zuhause in den warmen Innenräumen gemütlich machen. Pferdebesitzer wissen jedoch, dass kaltes Wetter auch bedeutet, dass ihre Pferde mehr Zeit im Stall verbringen und, dass dies Nachteile für deren Gesundheit mit sich bringt.

Zunächst einmal ist die Belastung durch lungengängige Reizstoffe im Vergleich zum Aufenthalt im Freien um 50 % höher. Einatembare Reizstoffe sind die Hauptursache für Pferdeasthma, von welchem über 80 % der aktiven Sportpferde betroffen sind - oft ohne erkennbare Symptome.


Dehydrierung und damit zusammenhängende Koliken, sowie Langeweile, sind weitere negative Auswirkungen der für Pferde „nicht so tollen“ Innenhaltung.


Einige Pferde haben eine genetische Veranlagung für Pferdeasthma, bei den meisten handelt es sich jedoch um eine Berufskrankheit, erklärt die Tierärztin für Sportpferde Emmanuelle Van Erck-Westergren, DVM, PhD, ECEIM. "Die Umgebung, die Belastungen durch Training und Wettkampf, die das Immunsystem schwächen können, sowie der Umgang mit anderen Pferden sind allesamt Risikofaktoren für Pferdeasthma".


Die gute Nachricht ist, dass die Umgebung der Pferde etwas ist, das Pferdebesitzer kontrollieren beziehungsweise zumindest erheblich verbessern können, indem sie diese Risikofaktoren reduzieren.


“Krankes Gebäude?”

"Staub" ist die unschuldig klingende Bezeichnung für die Hauptursachen von Asthma. Es gibt Staub, den man sehen kann, und Staub, den man nicht sehen kann – dieser ist unter fünf Mikrometer groß und ohne Mikroskop nicht sichtbar. Die natürlichen Abwehrmechanismen der Atemwege von Pferden können normalerweise mit größeren Partikeln umgehen. Es sind die kleinen, unsichtbaren Partikel, die das größte Risiko darstellen, da sie diese Abwehrmechanismen umgehen und winzige Schimmelpilzpartikel, Bakterien und andere Reizstoffe und Allergene tief in die Lunge befördern können.


Leider enthält selbst ein sorgfältig gepflegter Stall eine Menge mikroskopisch kleiner Reizstoffe - viele davon kommen vom Futter. Das gilt auch dann, wenn das Futter einen hohen Nährwert hat und für einen kundigen Reiter frisch und sauber aussieht und riecht.


Aus diesem Grund schließt Dr. Van Erck-Westergren Stallbesuche in die Betreuung ihrer Patienten ein – vor allem, wenn die Atemwegsbeschwerden nach herkömmlichen Behandlungen weiter bestehen.


"Ich schaue mir das Pferd und seine Umgebung an", erklärt die Partnerin in der Praxis für Pferdesportmedizin in Waterloo, Belgien. "Wir messen den Staubgehalt und nehmen Proben von Schadstoffen. Einige sind leicht zu erkennen. Haben Sie schon einmal gesehen, wie jemand den Staub aus der Stallgasse in die Pferdebox fegt? Oder haben Sie Schimmelflecken an Stallwänden oder Decken gesehen?"


Oder das, was Dr. Van Erck-Westergren und viele ihrer Kollegen am meisten stört: Gebläse in der Stallgasse, die Staub direkt in die Atemzone des Pferdes wirbeln.


"In der Humanmedizin gibt es das sogenannte Sick-Building-Syndrom, das auch bei Pferden auftreten kann", fährt sie fort. "Sie husten vielleicht nicht und haben keinen Nasenausfluss, aber sie fühlen sich eindeutig nicht wohl. Das kann oft mit der Menge an Schadstoffen zusammenhängen, die sich im Inneren des Gebäudes ansammeln.


"Pferde sind für das Leben im Freien geschaffen, aber viele Pferde verbringen 23 Stunden am Tag im Stall. Wenn sie drinnen leben, sind sie 50-mal mehr einatembaren Reizstoffen ausgesetzt! Doch auch wenn sie draußen leben, bereitet ihnen mit Schadstoffen verunreinigtes Heu Probleme.


Vorbeugende Maßnahmen

"Beurteilen und verbessern Sie die Umgebung Ihres Pferdes", sagt Dr. Van Erck-Westergren und gibt Pferdebesitzern diese vier Tipps:

 1. Sorgen Sie für eine gute Belüftung des Stalls: Das bedeutet Zirkulation und Erneuerung der Luft. Wenn es keinen Luftaustausch gibt, sammelt sich Feuchtigkeit an und fördert das Wachstum von Schadstoffen. Spinnweben deuten auf eine unzureichende Belüftung hin, da Spinnennetze an jenen Orten zu finden sind, wo kein Luftaustausch stattfindet.

 2. Staub reduzieren: Reduzieren Sie den Feinstaub, der eingeatmet werden kann und sich in den Atemwegen und tief in der Lunge festsetzt.

 3. Achten Sie auf Anzeichen von Schimmel an den Wänden: Überall und ganz besonders an Wänden in der Nähe des gelagerten Heus.

 4. Schauen Sie sich die Stallmatten an: Insbesondere, was zwischen und unter ihnen wächst. Urinansammlungen können wirklich gefährlich und eklig sein. Das ist für Pferde und Menschen furchtbar. Ställe müssen nicht steril sein, aber sie müssen sauber sein.



Heu und Einstreu

Zwei allgegenwärtige Stallutensilien, Futter und Einstreu, tragen wesentlich zur Erkrankung an Pferdeasthma bei. Das kann von einer leichten, reversiblen entzündlichen Atemwegserkrankung, bis hin zu schwerem Pferdeasthma reichen, das so weit fortgeschritten ist, dass man nur noch die Symptome behandeln, das Pferd aber nicht mehr vollständig heilen kann.


Dr. Van Erck-Westergren rät allen ihren Kunden dringend, sich einen Haygain Heudampfer anzuschaffen, da dieser bis zu 99% der feinen, lungengängigen Partikel reduziert und Schimmel, Bakterien und Hefe im Heu abtötet. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen die Vorteile der Abtötung von Schimmelpilzen, welche Reizungen und Entzündungen in den Atemwegen verursachen.


"Wenn es um Präventivmaßnahmen geht, ist das Hochtemperatur-Bedampfen etwas, das mit der Zeit für sich selbst spricht", fährt sie fort. "Deshalb sieht man nicht viele gebrauchte Haygain Heubedampfer zum Verkauf. Wenn die Pferdebesitzer sich das Gerät einmal zugelegt haben, geben sie es nicht mehr her.

Was die Einstreu betrifft, so sollten Sie zunächst einen desinfizierbaren Bodenbelag wählen. Der versiegelte orthopädische Bodenbelag ComfortStall von Haygain ist eine ideale Option, die mit eingebauten Polstern ausgestattet ist, sodass die Einstreu nur zur Aufnahme von Urin benötigt wird. Denn: weniger Einstreu bedeutet weniger lungengängiger Staub.


Für die benötigte Einstreu sind Holzspäne gut geeignet, da sie Terpene, ein natürliches Antiseptikum, enthalten. Papp- und Papierspäne sind eine sauberere Alternative. Stroh hingegen kann das Wachstum von Bakterien und Pilzen begünstigen.


Flüssigkeitszufuhr

Obwohl das Thema der ausreichenden Flüssigkeitszufuhr oft mit der Haltung von Pferden bei warmem Wetter in Verbindung gebracht wird, ist es in der kalten Jahreszeit ebenso wichtig. Koliken sind das häufigste nicht-infektiöse Gesundheitsrisiko für Pferde.


Im Winter ist die häufigste Form die Impaktionskolik. Eine verringerte Wasseraufnahme ist der häufigste Grund dafür, und bei kaltem Wetter ist es am schlimmsten, weil die Pferde oft viel weniger trinken. Eine an der Universität von Pennsylvania durchgeführte Studie zeigte, dass Pferde mehr Wasser getrunken haben, wenn es auf ca. 18°C erwärmt wurde - aber nur, wenn dieses erwärmte Wasser die einzige Wasserquelle gewesen ist. Wenn auch kaltes Wasser zur Verfügung stand, tranken die Pferde hauptsächlich das kalte Wasser, nahmen aber insgesamt weniger Wasser zu sich. Ideal war eine einzige Tränkmöglichkeit mit warmem Wasser.


Am wichtigsten ist, dass Pferde den Großteil ihres Wassers innerhalb von drei Stunden nach dem Fressen aufnehmen. Es ist besonders wichtig, dass in diesem Zeitfenster ausreichende Mengen zur Verfügung stehen. Ein durchschnittliches, 550 kg schweres Pferd trinkt 26 bis 38 Liter Wasser pro Tag. Die Wassermenge variiert je nach Aktivität. Deshalb ist es hilfreich, das Trinkverhalten zu überwachen und den Grundwert Ihres Pferdes zu kennen. Die Haltung im Stall führt oft zu einem höheren Futterverbrauch, was wiederum einen höheren Wasserverbrauch erfordert, um die Verdauung zu erleichtern.


Mineralstoffblöcke im Stall und orale Elektrolyte können bei vielen Pferden helfen, den Durst zu stillen. Bedampftes Heu von Haygain kann dabei helfen, denn das Bedampfen erhöht den Wassergehalt des Futters um das Dreifache.


Verhalten bei Langeweile und Gewichtszunahme

Boxenhaltung kann zu langen, langweiligen Tagen und Nächten führen. Fressen ist ein netter Zeitvertreib, kann aber, wenn es nicht reguliert wird, zu Gewichtszunahme führen. Der Verdauungstrakt von Pferden ist auf Weidegang ausgelegt - das heißt, Pferde fressen kleine Mengen über viele Stunden des Tages verteilt, aber das moderne Stallleben und die zwei- bis dreimalige Fütterung pro Tag entsprechen nicht der natürlichen Lebensweise.

 

Heunetze sind ein beliebtes Mittel, um die Fresszeit von Pferden zu verlangsamen, aber sie führen oft zu Frustration und können von futteraggressiven Pferden schnell unwirksam gemacht werden. An der Stallwand aufgehängt, zwingen Heunetze Pferde dazu, eine unnatürliche Kopf- und Halshaltung einzunehmen.

Haygain hat diese Tatsachen bei der Entwicklung des Forager Slowfeeder berücksichtigt. Der Forager ermöglicht es dem Pferd, mit gesenktem Kopf zu fressen, was den Abfluss von Partikeln aus den oberen Atemwegen erleichtert und das natürliche Zusammenspiel des Bewegungsapparates in Rücken, Hals und Kiefer aufrechterhält.


Das Fressgitter liegt sicher auf dem Heu und hat Öffnungen, durch die das Pferd kleine Bissen des Futters zieht und so das Weideverhalten simuliert. Das Gitter wird durch einen Metallring, der außerhalb des Foragers liegt, waagrecht gehalten und senkt sich, während das Pferd langsam und zufrieden seine Mahlzeit verzehrt. Durch das vermehrte Kauen wird mehr Speichel produziert, der die Magenschleimhaut vor den natürlich vorkommenden Säuren schützt und das Risiko von Magengeschwüren verringert. Längere Fresszeiten können aus Langeweile angelernte Verhaltensweisen wie Scharren, Koppen oder das Herumlaufen in der Box reduzieren.


Einzeln oder idealerweise zusammen eingesetzt, tragen die, getreu der Haygain-Philosophie entwickelten, Produkte für eine verbesserte Pferdegesundheit - Heubedampfer, der Forager und ComfortStall - dazu bei, die Pferde glücklich und gesund zu erhalten – egal bei welchem Wetter und ob drinnen oder draußen.

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